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Urzeitlicher Anfang von Mayentraede, Magintraede, Meintrade, Minterth, Mintert, Minthart und Mintardt bis zum heutigen Mintard
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Am nördlichen Rande der letzten Ausläufer des Bergischen Landes liegt zwischen den westlichen Ruhrhöhen und der östlichen Ruhr in idyllischer Tallage das Dorf Mintard.
Das Dorf Mintard um 1900 mit dem
silbernen Band der Ruhr im oberen Bildteil. Die altehrwürdige Kirche
St. Laurentius war und ist der Mittelpunkt des Dorfes. |
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Wenn man die Geschichte des Dorfes Mintard an der Ruhr näher erforscht, dann kommt man an der altehrwürdigen römisch-katholischen Pfarrkirche St. Laurentius nicht vorbei. Diese Kirche war und ist der Mittelpunkt des Dorfes Mintard und hat die geschichtliche Entwicklung von den Anfängen bis heute entscheidend geprägt. Im „Buch der Bücher“, der „Bibel“, ist in den ersten Sätzen des „alten Testamentes“ die ungeheuerliche Spannung der Entstehungsgeschichte unserer Erde durch Gott dargestellt:
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So etwa muss es vor urvordenklicher Zeit auch in unserer Heimat Mintard gewesen sein. Tiefer, dunkler, undurchdringlicher Urwald erstreckte sich vom Rhein im Westen bis zur Ruhr (Rura um 800) im Osten und von der Königspfalz, dem Königsgut Karls des Großen (Duisburg) im Norden, bis zum Flüsschen Düssel im Süden, wie ein großer, grüner Teppich. Die
Ruhr floss in der Urzeit und noch bis in das 18. Jahrhundert in
unterschiedlich großen Einzelläufen durch das breite Ruhrtal und war
noch nicht in das „Deichkorsett“ von heute gezwängt. Der Fluss hatte
im Bereich des heutigen Dorfes Mintard eine große, flache Landfläche
von Schwemmerde, eine Art Insel, im Laufe der Erdenstehung gebildet. |
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Das Bodenniveau von Mintard liegt um einige Meter deutlich sichtbar höher |
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Um das Jahr 1000 gehörte Mintard mit den umliegenden Honschaften Laupendahl, Hösel, Breitscheid und Selbeck zum Ruhrgau |
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…und das Dorf den ersten Namen erhielt: „Meinhards Rodung“ |
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In einer Legende, einer unwahrscheinlichen Darstellung, will ich nun die Umstände beschreiben, unter denen die ersten Siedler vor langer Zeit, etwa vom 7. bis 9. Jahrhundert, hier in Mintard die Rodung des Landes begonnen haben und das Dorf den ersten Namen erhielt: „Meinhards Rodung“. Es war früher Morgen. Die dunkle Nacht, noch nicht ganz der aufkommenden Morgendämmerung gewichen, verstärkte mit ihren dunklen Schatten die Umrisse der Hütten gegen den östlichen und immer heller werdenden Horizont. Im tief unten liegenden Flusstal der RURA lag noch dichter, feuchter Nebel, aus dem mancherlei gespensterhafte Gestalten emporstiegen und bald wieder zerfließend, wie ein zarter Schleier, das Flusstal überschwebten. Über dem östlichen Bergrücken und dem breiten Tal wurde es schon heller und die langsam aufsteigende Sonne versuchte, zunächst noch vergeblich, den tief vor ihr liegenden Nebel zu verdrängen. "Meinhard“, der Stammesälteste, stand draußen vor dem gesicherten Nachtlager, das seine Männer und er am Vortag aus ihren Wagen und den mitgeführten Materialien sowie aus dem umliegenden Wald entnommene Holz, Gestrüpp und Moos errichtet hatten. Seit ihrer langen Wanderung mussten sie vor jedem längeren Aufenthalt diese Lager bauen, damit die Frauen, Kinder und Männer sowie die Tiere wie Pferde, Kühe, Ochsen und Schafe die Nächte ohne Gefahr vor wilden Tieren verbringen konnten. Zwar hatten sie auch ihre Hunde dabei, die sie gut bewachten, aber gegen größere wilde Tiere waren auch sie machtlos.
Der Weg, auf dem sie mit ihren Gespannen
und ihrem ganzen Hab und Gut bis hierher gekommen waren, lag in nur
kurzer Entfernung. Auf ihm zogen tagsüber die Menschen von Nord nach
Süd und von Süd nach Nord und trieben Warenhandel zwischen den
Rodungen der Ansiedlungen und den Ortschaften. |
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Meinhard verbrachte eine schlaflose Nacht und sorgte sich um seine Sippe |
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Schlaflos war für ihn die Nacht gewesen. Er machte sich seit längerer Zeit große Sorgen wegen seiner Entscheidung, das Land seiner Väter am weit entfernt liegenden großem Meer zu verlassen, in dem er und seine Vorfahren seit ihrer Geburt gelebt und für ihr tägliches Überleben gearbeitet hatten. War er doch vor den immer wiederkehrenden Sturmfluten des großen Meeres, die ständig ihre mühsam errichteten Hütten, ihr Vieh und ihre Äcker zerstört hatten, geflüchtet. Bei der letzten großen Sturmflut hatten sie gerade noch ihr Leben retten können. Im letzten Augenblick, als die unheimlich hohen Sturmwellen wütend gegen die Hütten donnerten, sie schließlich zerstörten und das Land vollkommen unter Wasser stand, konnten sie sich mit letzter Kraft in ein Boot retten und den unheimlichen Naturgewalten entkommen. So stand für ihn und seine Sippe der Entschluss fest, nun der Sonne entgegen zu wandern, bis sie das neue Land, das sie sich erträumten, gefunden hatten. Meinhard dachte aber auch darüber nach, ob es richtig war, den ihm anvertrauten Menschen, den Männern, Frauen, Kindern und auch den Tieren noch weitere Strapazen zuzumuten und den Gefahren der unendlich langen Wanderung weiterhin auszusetzen. Lang, sehr lang waren sie unterwegs gewesen. Zunächst zogen sie in Richtung der untergehenden Sonne, hatten Flussläufe über- und durchquert, kamen schließlich an einen großen Strom, an dem der Sippenverband darüber stritt, welchen Weg sie nun einschlagen sollten. Eine Gruppe der Sippe, die lieber in eine andere Richtung und immer dem Flusslauf zur Quelle wandern wollte, trennte sich schließlich von Meinhard und seinen Getreuen. Er aber überquerte lieber den großen Fluss und wanderte mit seiner, nun etwas kleiner gewordenen Gruppe, weiter in Richtung der untergehenden Sonne. So dachte Meinhard an die lange Zeit der Wanderung, den unendlich großen Anstrengungen, an einen weiteren großen Fluss, vor dem sie nun wieder eine Entscheidung treffen mussten. Nun entschloss sich Meinhard auch diesem Fluss in Richtung Quelle und damit der Mittagssonne entgegen zu ziehen.
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Meinhard und seine Sippe lagerten vor dem Königsgut in Duisburg |
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Aber bald zog es Meinhard und
seine Sippe weiter. Hatten sie doch vom Burgherrn die Empfehlung und
Genehmigung bekommen, dem Flusslauf des kleinen Flusses in Richtung
Quelle zu folgen und dort, in einem guten Tagesmarsch, das erhoffte
Rodungsland zu finden. Dort wollten sie dann siedeln. So zogen sie
am Flussufer des Flusses RURA zunächst in Richtung Osten an
einem Schloss vorbei mit dem Namen Stiarem (Styrum), bogen
dann etwas später, immer dem Flusslauf folgend, in Richtung Süden
ab, überquerten eine lebhafte Handelsstrasse in Mulinhem
(Mülheim) die hier eine Furt durch die RURA bildete, und
zogen am Flussufer entlang weiter in Richtung Sonne. Hier in der
Ansiedlung Sarnon (Saarn) wanderten sie einen lang gezogenen
Bergrücken hinauf. Dieser Berg war der Erste, den sie auf ihrer
jahrelangen Wanderung zu Gesicht bekommen hatten. |
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Meinhards Ziel war die RUHR, früher auch RURA (800) und RORA (1590) genannt. |
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So in tiefe Gedanken versunken, erwärmte die aufgehende Sonne Meinhard. Der Nebel wich langsam den immer stärker werdenden Sonnenstrahlen und der tief unten liegende Fluss RURA, der sich in mehreren Windungen wie kleine silberne Bänder glitzernd durch das breite Tal schlängelte, wurde sichtbar. Meinhard weckte seine erschöpften Leute und fütterte die Tiere. Nachdem die Sippe gemeinsam das karge Morgenmahl eingenommen und ihre Wagen beladen hatte, machte sie sich auf den Weg zum unbekannten Ziel.
Die Wagenkolonne kam nur mühsam voran.
Mussten sie doch am Vortag eine starke Steigung bezwingen, um auf
die Berghöhe zu kommen, die den Fluss westlich begrenzte und auf der
sie ihr Nachtlager errichtet hatten. Sie waren gezwungen, den Weg,
den auch andere Trecks benutzten, zu wählen, weil das Flusstal nicht
passierbar war. Die Schneeschmelze aus den östlichen Bergen hatte
das Wasser der RURA ansteigen lassen und der starke Regen der
letzten Tage sorgte weiter dafür, dass das Land im Flusstal
weitestgehend überschwemmt war. So führte sie der Weg zu einer
Stelle, die sehr steil bergab ging. |
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Meinhard, der erste Siedler von Mintard, zog vor über Tausend Jahren vom Auberg in das Ruhrtal. |
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Meinhards Rodung war die Stelle, an der sich das Dorf Mintard im Laufe der vielen Jahrhunderte entwickelt hat |
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Das war es, was er gesucht und nun gefunden hatte. Die Wanderung war zu Ende! Meinhard und seine Sippe waren zufrieden und begannen sofort neue Hütten zu errichten. In Kürze wollten sie mit der Rodung des Landes beginnen, die Siedlung, die den Namen Meinhards Rodung, das spätere Mintard, bekommen sollte. So ist anzunehmen, dass sich die Rodungsstelle des Meinhard dort befindet, wo sich der uralte „Hof to needen“, (später zur Nieden, heute Niederner Hof/Hof Neuhaus), unterhalb des Auberges und der neuen Ruhrtalbrücke in der Mintarder Aue, zwischen Mintard und Saarn, befindet. Dem einen oder anderen Leser mag diese Schilderung des ersten Mintarder Siedlers Meinhard historisch nicht glaubhaft zu sein. Das ist es auch nicht und soll es auch gar nicht sein. Die Geschichtsschreibung unserer Heimat hat uns so gut wie keine Überlieferungen hinterlassen. Historisch gesichert ist aber, dass der Name unserer Dorfes Mintard von der oben beschriebenen Bezeichnung "Meinhards Rodung" herrührt. Alles andere ist der Fantasie jedes einzelnen Lesers überlassen. Wenn Sie so wollen: „eine unwahrscheinlich schöne Geschichte", die der Autor sich ausgedacht hat. Die frühzeitlichen Menschen waren keine sesshaften Ureinwohner, sondern Sammler und Jäger, folgten den Wildtieren auf ihren Wanderungen um sie mit Pfeil und Bogen sowie Speer und Axt zu erlegen. Unsere Vorfahren ernährten sich von Kräutern, Pilzen, Beeren, Fischen und dem erlegten Wild. Sie lebten in kurzfristig errichteten Lagerstätten in freiem Gelände oder in Höhlen.
Hier in Mintard, in den damals weit verzweigt strömenden Flussarmen
der Ruhr, war ihnen überaus reichlicher Fischfang möglich.
Zahlreiche Funde von Waffen und Geräte in den verschiedensten Museen
unseres Gebietes, geben uns heute Auskunft über die Lebensumstände
und die Entwicklung jener Menschen, die sich über zigtausende von
Jahren hinzog. |
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Entwicklung der Menschen vollzog sich über zigtausend Jahre |
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und Harpunen aus Knochen. Der „Cro-Magnon-Mensch“ hat an der Entwicklungsgeschichte der früheren Menschen bedeutenden Anteil, in dem er die höchste Entwicklungsstufe in der Zeit von 30.000 bis 10.000 vor Christus erreicht. Sie heute nur als Jäger und Sammler zu bezeichnen, wäre sie abzuqualifizieren. So wissen wir aus Ausgrabungen und aus prähistorischen, wunderbaren Höhlenmalereien und Handabdrücken in Nordspanien und Südfrankreich, dass man hier durchaus von „Kunst“ sprechen kann. Ebenso waren die Funde von Musikinstrumenten wie Schwirrhölzern, Flöten und Pfeifen der Beweis, dass der "Cro-Magnon-Mensch" neue Ausdrucksformen erfunden hat.
Die ständige Auseinandersetzung mit der
Natur und der tägliche Kampf in der Jagd, waren aber von zentraler
Bedeutung, um das Überleben zu sichern. Die ununterbrochene Suche
nach Nahrung verstärkte auch wesentlich die Entwicklung der Sprache. |
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In der Jungsteinzeit kommen aus Ägypten neue Ideen nach Europa |
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Die Entwicklung der Menschen vollzog
sich nun in immer kürzeren Zeitabständen. In der Bronzezeit, der
vorgeschichtlichen Kulturzeit um 1.700 bis 700 vor Christus,
gelangten Kenntnisse zu den Menschen, wie weiches Kupfer, durch
Legieren mit Zinn, in härtere Bronze zu verwandeln. So wurde die
Bronze für Waffen, andere Gerätschaften und Schmuck verarbeitet. |
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Ein reger Tauschhandel, mit dem reisende Händler umfangreiches Wissen mitbrachten, entwickelte bei den Menschen große Fortschritte |
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In der Eisenzeit, von 700 bis etwa Christi Geburt, der Beginn unserer Zeitrechnung, setzte sich die Entwicklung des Metalls fort. Im Westfälischen Raum fand man das Eisenerz dicht unter der Erdoberfläche und begann es zu schmelzen, zu verhütten, damit man es schmieden konnte. Auch wurde das begehrte Erz aus anderen Gebieten herangeschafft. Es entwickelte sich ein reger Tauschhandel, mit dem die reisenden Händler umfangreiches, neues Wissen und großen Fortschritt brachten. Die ansässigen Menschen nehmen Berufe an, wie z.B. Bauer, Handwerker oder Händler. Das alte Testament sagt uns weiter:
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Da stand Kain auf wider Abel, seinem Bruder, und tötete ihn. Während der Bronze- und Eisenzeit siedelten sich am linken Niederrhein Menschen an, die zum keltischen Kulturkreis gehörten und mit den hier lebenden Menschen Handelsbeziehungen unterhielten. Die Germanen hatten in den nordischen Ländern einen eigenen Kulturkreis entwickelt und waren aus ungeklärten Gründen, teilweise mit Waffengewalt, in unser Land gekommen, hatten die hier lebende Bevölkerung getötet, nach Westen vertrieben oder sich mit ihnen vermischt. Ende des 1. Kapitels.
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